Grenzen zu D: Einigung laut Kurz in „nächsten Wochen“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erwartet das Ende der coronavirusbedingten Grenzschließung mit Deutschland noch vor dem Sommer. „Ich bin optimistisch, dass wir mit Deutschland in den nächsten Wochen eine Lösung finden“, sagte Kurz heute vor Journalisten in Wien. Beide Länder hätten aktuell sehr niedrige Coronavirus-Neuinfektionszahlen.

Es gebe auch „enge Gespräche“ mit der EU-Kommission, um „faire Regeln“ für die Grenzöffnungen zu schaffen, so Kurz. Eine Einigung werde es geben, „sobald Deutschland dazu bereit ist“. Der Kanzler verwies auf die starke Verzahnung der deutschen und österreichischen Industrie.

Nehammer: „Gesprächsbereitschaft ist da“

Auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kann sich eine baldige Aufhebung der in der Krise verhängten Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen mit manchen Ländern vorstellen. „Wir und einige unserer Nachbarländer wie Deutschland, Tschechien, die Slowakei und die Schweiz haben eine sehr günstige Entwicklung, was die Infektionszahlen betrifft“, sagte Nehammer den „Salzburger Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe).

„Die Gesprächsbereitschaft und das Interesse ist da.“ Allen sei klar, dass es eine zeitliche Perspektive geben müsse, ab wann keine Grenzkontrollen mehr notwendig seien, so Nehammer.

Die österreichische Tourismuswirtschaft ist sehr stark von deutschen Gästen abhängig. Diese buchten im Jahr 2019 rund 37 Prozent der insgesamt 79 Millionen Nächtigungen, Österreicher selbst nur rund 30 Prozent. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft machte in Österreich 15,4 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) aus. In Deutschland sind es nur 8,6 Prozent.