Deutsches Handelsschiff mit Flüchtlingen darf nach Sizilien

Ein deutsches Frachtschiff mit 79 Migranten an Bord darf nach Sizilien fahren. „Wir haben die Erlaubnis der Behörden, das Schiff ist auf dem Weg in Richtung Sizilien“, sagte der Reederei-Inhaber Thies Klingenberg der dpa heute. Die Menschen sollten dort von Bord.

Wo genau das Schiff anlegen soll, konnte er nicht sagen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Rom bestätigte, dass die „MV Marina“ nach Italien darf. Die Flüchtlinge müssten dann zwei Wochen in Coronavirus-Quarantäne.

Tagelang auf Zuweisung eines Hafens gewartet

Das Handelsschiff war nach Angaben der Reederei am Sonntag auf dem Weg von Tunesien nach Malta gewesen, als es von den maltesischen Behörden den Auftrag bekam, sich an einer Rettungsaktion zu beteiligen. Danach wartete es tagelang auf die Zuweisung eines Hafens. Die Lage an Bord hatte sich dabei nach den Aussagen des Reeders extrem zugespitzt. Die Reederei sitzt im schleswig-holsteinischen Ellerbek bei Hamburg.

Malta und Italien hatten ihre Häfen in der Coronavirus-Krise als „nicht sicher“ deklariert. Menschen, die von Schiffen aus Seenot gerettet werden, könnten dort nicht versorgt werden, hieß es.