Russischer Sender: Kneissl nun RT-Kolumnistin

Nach der Veröffentlichung eines Gastkommentars von Karin Kneissl hat der umstrittene russische Sender RT die österreichische Ex-Außenministerin gestern als neue Autorin vorgestellt. Kneissl selbst betonte heute gegenüber der APA, sich auf RT wie gegenüber anderen Medien nicht regelmäßig, sondern nur zu konkreten Themen äußern zu wollen.

„Genau jene österreichische Ex-Außenministerin Karin Kneissl, auf deren Hochzeit Putin tanzte, wird jetzt für uns Kolumnen schreiben“, kommentierte RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan auf Twitter die Publikation eines Textes Kneissls zu Coronavirus-Krise und Automobilindustrie.

„Nur wenn es sich thematisch ergibt“

Die Ex-Politikerin selbst sieht keine permanente Zusammenarbeit mit dem russischen Medium: „Ich gehöre nicht zu denen, die sich regelmäßig äußern wollen. Ich mache das nur, wenn es sich thematisch ergibt, und zu Themen, wo ich sattelfest bin und eine Analyse anzubieten habe“, erklärte sie gegenüber der APA. In Bezug auf den aktuellen RT-Gastkommentar verwies sie auf ihr neues Sachbuch „Die Mobilitätswende“, das vergangene Woche in Österreich veröffentlicht wurde.

Zum vor allem internationalen Ruf von RT, ein Propagandamedium des Kreml zu sein, wollte die Ex-Politikerin heute nichts sagen. RT selbst hat jedenfalls eine besondere Affinität zu Kneissl: Exklusiv veröffentlichte der russische Sender im August 2018 etwa jenes bekannte Video von Kneissls Hochzeit mit dem Unternehmer Wolfgang Meilinger, bei dem die damalige Außenministerin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin tanzte und vor ihm knickste.