Rumänien: Rotkreuz-Vizechef wollte Infektion provozieren

Viorel Catarama, Vizepräsident des Rumänischen Roten Kreuzes, Ex-Politiker und Möbelfabrikant, hat demonstrativ versucht, sich mit dem neuen Coronavirus zu infizieren. Er wolle beweisen, dass die auch in seinem Land geltenden Coronavirus-Vorsichtsmaßnahmen überflüssig seien. Damit handelte er sich ein Strafverfahren ein, berichteten rumänische Medien heute.

Erkrankten umarmt

Catarama habe in dem Dorf Barbulesti einen an Covid-19 erkrankten Mann umarmt und damit gegen das Gesetz zur Verhinderung der Ausbreitung von Seuchen verstoßen, teilte die Staatsanwaltschaft in der Stadt Urziceni mit.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass mir nichts geschehen wird“, postete der 65-jährige Catarama auf Facebook. Er werde beweisen können, "dass es ein großer Irrtum war, Rumänien (mit dem „Lock-down", Anm.) in den Bankrott zu treiben und unsere Grundrechte und Freiheiten zu unterdrücken. Das werden die Schuldigen früher oder später verantworten müssen.“

Ehefrau distanzierte sich

Das Rumänische Rote Kreuz verurteilte Cataramas Position. Auch seine Ehefrau ging auf Distanz. „Unsere Wege trennen sich für eine Weile“, schrieb Adina Albers, Cataramas Frau und in Rumänien prominente Ärztin bei Facebook. Sein „riskantes Experiment“ könne sie als Ärztin und Mutter nicht gutheißen. In Rumänien sind bisher 926 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 gestorben. Bis heute hatten sich in dem Land mit einer Bevölkerung von rund 18 Millionen 15.131 Menschen infiziert.