Griechenland verlängert Ausgangssperre für Flüchtlingslager

Die griechische Regierung hat die Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen für Flüchtlingslager verlängert. Statt die Regelungen wie zunächst geplant heute auslaufen zu lassen, blieben sie nun bis zum 21. Mai in Kraft, teilte das Migrationsministerium gestern in Athen mit.

Sechs Tage zuvor hatte Griechenland damit begonnen, die wegen der Coronavirus-Pandemie verfügten Einschränkungen im Land zu lockern. In dem EU-Land ist die Pandemie bisher relativ glimpflich verlaufen: 2.710 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus wurden bisher nachgewiesen, 151 Infizierte starben.

In den völlig überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln wurden bisher keine Coronavirus-Infektionen festgestellt. Auf dem Festland infizierten sich hingegen zahlreiche Menschen in zwei Flüchtlingslagern sowie in einem Hotel, in dem Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten untergebracht wurden. Die Einrichtungen wurden daher geschlossen.

Flüchtlingslager komplett überfüllt

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hatte am Mittwoch begrüßt, dass die Zahl der Flüchtlinge auf den Ägäis-Inseln erstmals seit Jänner 2019 gesunken sei. Es rief die Regierung in Athen auf, genauso an der Integration von Flüchtlingen zu arbeiten wie an der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie.

Auf den nahe der Türkei gelegenen Ägäis-Inseln leben statt der vorgesehenen 6.100 mehr als 38.000 Flüchtlinge. Die griechische Regierung hat daher zugesagt, 2.000 Asylsuchende aus den überfüllten Flüchtlingslagern auf den Inseln auf das Festland zu verlegen.