Chefstatistiker: Bisher keine Übersterblichkeit in Wien

In Zusammenhang mit dem Coronavirus wird auch die Sterberate als ein Gradmesser für den Verlauf und die Gefährlichkeit der Pandemie genau beobachtet. Die Wiener Statistikbehörde (MA 23) hat nun die bisher vorliegenden Daten dahingehend analysiert, ob seit dem Ausbruch insgesamt mehr Menschen als üblich in der Bundeshauptstadt gestorben sind. Das Ergebnis lautet: Nein.

„Wir haben keine Übersterblichkeit in Wien bisher“, sagte MA-23-Chef Klemens Himpele im APA-Gespräch. Diese Aussage stimmt für die unter 65-Jährigen genauso wie für den Bevölkerungsteil ab 65 Jahren, der als Covid-19-Risikogruppe gilt. Und sie trifft zumindest bis inklusive der 17. Kalenderwoche, also bis zum 26. April, zu.

Darüber hinaus sind die Daten, die die Statistik Austria nun infolge der Coronavirus-Krise erstmals sehr zeitnah und nicht nur jährlich liefert, noch nicht verfügbar.

Himpele: Eine der wichtigsten Kennzahlen

Für Himpele ist die Frage der Übersterblichkeit in der Nachschau wohl eine der wichtigsten Kennzahlen, „weil man daran erkennen kann, ob etwas übersehen wurde“ – also nicht diagnostizierte Covid-19-Fälle, die erst verzögert in der Sterbestatistik sichtbar werden und auch „Kollateralschäden“ beispielsweise durch die wochenlange Drosselung des Spitalsbetriebs.

„Man kann sagen, dass das in Wien definitiv nicht der Fall ist“, so Wiens oberster Statistiker: „Die Daten zeigen, dass Wien bisher sehr gut durch die Krise gekommen ist.“