Militär von Myanmar räumt Misshandlung Gefangener ein

Das Militär von Myanmar hat die Misshandlung von Gefangenen in der Unruheregion Rakhine eingestanden. Einige Sicherheitskräfte hätten die Männer auf eine Art verhört, die „nicht im Einklang mit dem Gesetz“ stehe, so der Armeechef auf seiner Website. Gegen die Verantwortlichen würden Maßnahmen ergriffen, sagte er, ohne jedoch Details zu nennen.

In Onlinediensten war zuvor ein Video zehntausendfach geteilt worden, auf dem Soldaten in Zivil Häftlinge, die Handschellen und Augenbinden tragen, gegen den Kopf schlagen und treten. Die fünf Männer waren nach Militärangaben wegen des Verdachts, der Rebellengruppe Arakan-Armee (AA) anzugehören, festgenommen worden.

Der Vorfall ereignete sich wohl am 21. April, als die Gefangenen per Boot in die Hauptstadt Sittwe des Teilstaates Rakhine gebracht wurden.

Untersuchung gefordert

Die Familien der Festgenommenen bestritten, dass diese Verbindungen zur AA haben. Das Militär in Myanmar räumt nur selten Fehlverhalten ein. Kritiker werfen ihm jedoch regelmäßig Misshandlungen und Gewalt vor und bemängeln, Angehörige der Armee kämen oftmals ungestraft davon.

In Rakhine herrscht ein blutiger Konflikt zwischen der Armee und der Arakan-Armee, die für mehr Autonomie in dem nordwestlichen Teilstaat kämpft. Seit dem Ausbruch der Kämpfe im Jänner 2019 wurden zahlreiche Menschen getötet oder verletzt. Etwa 150.000 Menschen flohen vor den Kampfhandlungen.

Die UNO-Sonderberichterstatterin für Myanmar, Yanghee Lee, forderte vergangenen Monat eine Untersuchung von möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit der myanmarischen Armee. Myanmar weist die Vorwürfe zurück.