Fünf Prozent der Spanier haben laut Studie CoV-Antikörper

In Spanien könnten sich einer Studie zufolge bisher rund fünf Prozent der Bevölkerung oder 2,3 Millionen Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert haben. Das ergab die erste Runde einer Ende April gestarteten Testreihe auf Antikörper in 36.000 Haushalten mit rund 90.000 Bewohnern, wie das Gesundheitsministerium in Madrid gestern Abend mitteilte.

Die Studie soll weiterlaufen, um genauere Ergebnisse zu erzielen: Alle Teilnehmer werden zwei verschiedenen Tests unterzogen, die insgesamt dreimal im Abstand von drei Wochen durchgeführt werden. Die Tests sollen helfen, das wahre Ausmaß des Coronavirus-Ausbruchs im Land einzuschätzen.

Regionale Unterschiede und hohe Dunkelziffer

Bisher gab es in den verschiedenen Autonomen Gemeinschaften des Landes sehr unterschiedliche Resultate: Während in der besonders stark betroffenen Region Madrid laut den ersten Ergebnissen mehr als zehn Prozent der Bevölkerung Antikörper entwickelt haben dürften, liegt die Zahl in weniger betroffenen Gebieten wie den Kanaren oder Mallorca nur bei etwa zwei Prozent.

Offiziell lag die Zahl der mit dem Virus infizierten Spanier am Mittwoch bei knapp 229.000. Jedoch gilt die Zahl nicht als repräsentativ, weil die Tests größtenteils bei Erkrankten mit starken Symptomen oder Mitarbeitern des Gesundheitssektors durchgeführt wurden.

Tests mit Ungenauigkeiten

Mit Antikörpertests lässt sich herausfinden, ob eine Person bereits mit SARS-CoV-2 infiziert war und dagegen Antikörper im Blut gebildet hat – auch wenn sie kaum oder keine Symptome der Krankheit hatte und oft gar nichts von der Ansteckung wusste.

Allerdings lieferten die Tests bisher nur bedingt zuverlässig Ergebnisse. Sie schlugen oft auch bei anderen Coronaviren an. Mehrere dieser Erreger verursachen Erkältungskrankheiten beim Menschen. Ein positives Ergebnis muss deshalb nicht bedeuten, dass der Betroffene tatsächlich mit dem neuartigen Erreger infiziert war. Neue Testverfahren sollen künftig aber deutlich genauere Ergebnisse liefern.