Schreibtisch eines Schülers in einer Volksschule in Wien.
APA/Harald Schneider
Schulen

„Hygienehandbuch“ soll Verhalten regeln

Für die Wiederöffnung der Schulen hat das Bildungsministerium ein „Hygienehandbuch“ vorgelegt, in dem das Verhalten von Schülern und Lehrern bis ins Detail geregelt ist. Dieses reicht von der Maskenpflicht über die Handhygiene bis zum Lüften. Zusätzlich wurden den Schulen Plakate übermittelt, die an Ort und Stelle aufzuhängen sind.

Von den Verhaltensregeln betroffen sind rund 700.000 Schülerinnen und Schülern an Volksschulen, AHS-Unterstufen, Neuen Mittelschulen (NMS) und Sonderschulen – die Klassen werden ab einer Größe von 19 Schülern in zwei etwa gleich große Teile geteilt, die einander mit Unterricht abwechseln.

Betreten werden darf das Schulhaus nur mit Mund-Nasen-Schutz. Für Schüler und Schülerinnen müssen diesen grundsätzlich die Eltern besorgen bzw. die Schüler diesen mitbringen, Lehrern und Lehrerinnen wird er von der Schule zur Verfügung gestellt. Nach Möglichkeit sollen die Kinder und Jugendlichen zeitversetzt im Haus eintreffen, über ein „Leitsystem (z. B. Bodenmarkierungen)“ soll das Einhalten von mindestens einem Meter Abstand gewährleistet werden.

Nur am Platz ohne Maske

Eltern dürfen nur mit Termin ins Haus. Für sie heißt es wie für Schüler und Lehrer unmittelbar nach dem Eintreten und noch mehrmals über den gesamten Tag: „Hände waschen!“, und zwar „mindestens 30 Sekunden, die Wassertemperatur spielt dabei keine Rolle“.

Im Schulhaus ist auf sämtlichen Wegen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, nur am (fix zugeteilten) Sitzplatz kann er abgenommen werden. Über den richtigen Umgang damit sollen Schulärzte und Plakate im Schulhaus informieren. Zusätzlich werden alle dazu aufgefordert, stets einen Meter Abstand zu halten, nicht ihr Gesicht zu berühren und die Hustetikette einzuhalten. „Nicht schreien oder laufen“, heißt es außerdem auf einem der Plakate.

Versammlungen sollen strikt vermieden werden

Zeigt eine Person im Gebäude Symptome, soll umgehend die Gesundheitshotline 1450 angerufen werden. Wer sich krank fühlt, soll daheimbleiben. Dasselbe wird Mitgliedern der Risikogruppe empfohlen, für betroffene Schüler soll es weiter „Distance-Learning“ geben.

Im Schulgebäude sollten laut „Hygienehandbuch“ Versammlungen „strikt vermieden werden“, Wechsel von Gruppen oder Klassen soll es nur in bestimmten Fällen geben. Damit einander möglichst wenige Schüler unterschiedlicher Klassen begegnen, bleiben jene mit ungerader Bezeichnung (1. Klasse, 3. Klasse etc.) während der Pause im Klassenzimmer. Im Unterrichtsraum ist die Sitzordnung so zu organisieren, dass zwischen allen Personen in jede Richtung mindestens ein Meter Abstand bleibt.

Lüften in den Pausen

In den Pausen soll jeweils gelüftet werden. Gegenstände sollen möglichst nicht gemeinsam verwendet werden. Bei Kontakt mit Speichel müssen diese sofort desinfiziert werden. Externe Zusatzangebote (z. B. musikalische Frühförderung) sowie Ausflüge und Feste mit externen Personen sind vorerst verboten, bei Sprechstunden und Elterngesprächen wird ein Ausweichen auf das Telefon empfohlen. Im Konferenzzimmer ist ebenso wie beim Buffet eine maximale Anzahl von Personen im Raum vorzusehen.

Neben Empfehlungen für das Reinigungspersonal und Betreiber von Schulküchen sind auch die speziellen Regeln für die Zentralmatura und weitere schriftliche und mündliche Prüfungen angeführt. Die Prüflinge müssen gestaffelt an die Schule kommen, sich sofort nach dem Ankommen die Hände waschen und zum zugeteilten Prüfungsraum gehen. Nur während der Prüfung müssen sie keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Kandidaten und Kandidatinnen, die selbst zur Risikogruppe gehören oder mit einer besonders gefährdeten Person zusammenleben, können ihre Prüfung in einem separaten Raum mit eigener Prüfungsaufsicht ablegen. Alternativ können sie beim ersten Nebentermin im Herbst antreten.