Erster Fall in Rohingya-Lager in Bangladesch

In den überfüllten Flüchtlingslagern von Bangladesch ist eine erste Coronavirus-Infektion aufgetreten. Ein Rohingya-Flüchtling sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern mit. Ein weiterer Mann, der in der Nähe des Lagers wohnt, hat sich nach Behördenangaben ebenfalls infiziert. Die Behörden isolierten die Erkrankten und versuchen nun, ihre Kontakte zu ermitteln.

Die Hilfsorganisation Save the Children warnte vor einer raschen Ausbreitung des Virus in dem Lager. Sie rief die internationale Staatengemeinschaft auf, Bangladesch finanziell und mit medizinischen Gütern zu unterstützen, um die Rohingya-Flüchtlinge und die Bevölkerung zu schützen.

Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch
AP/Shafiqur Rahman

Anfang April hatten die Behörden den gesamten Bezirk Cox’s Bazar mit seinen mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlingen abgeriegelt, um einer Coronavirus-Epidemie vorzubeugen. Zudem wurde die Zahl der Helfer in den Camps um 80 Prozent reduziert. In Bangladesch ist die Zahl der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Bisher infizierten sich nach offiziellen Angaben fast 19.000 Menschen mit dem Virus, mehr als 280 Menschen starben.