Kroatien will Grenzen für Touristen öffnen

Kroatien will offenbar trotz der Coronavirus-Krise seine Grenzen für Touristen öffnen. „Wir leben vom Tourismus. Es liegt in unserem Interesse, dass möglichst viele Menschen zu uns kommen“, sagte der kroatische Präsident Zoran Milanovic heute in der slowenischen Stadt Ptuj. „Die Tür steht allen offen“, fügte er nach einem Treffen mit seinem slowenischen Amtskollegen Borut Pahor hinzu.

Kroatien und Slowenien seien unter den ersten Ländern, die ihre Grenzen wieder öffnen, hieß es. „In Kroatien machen wir das sehr mutig und schnell. Vielleicht ist das der einzige Weg“, betonte der kroatische Präsident laut Nachrichtenagentur STA.

Tourismus wichtiger Faktor in Kroatien

Milanovic rechnet damit, dass heuer viele Slowenen nach Kroatien kommen werden. Für Touristen aus anderen Ländern werde sich das noch zeigen, sagte er und fügte hinzu, dass alle Touristen willkommen seien.

Der Tourismus stellt in Kroatien fast ein Fünftel des Bruttoinlandprodukts (BIP). Um die Tourismussaison zu retten, strebt die Regierung bilaterale Vereinbarungen an. Dazu wurden bereits mit einigen Ländern Gespräche geführt, darunter auch Österreich.

Athen will Quarantänepflicht für Urlauber aufheben

Das traditionelle Urlaubsland Griechenland plant unterdessen, die Quarantänepflicht für Urlauberinnen und Urlauber aus einigen Staaten, darunter Österreich, aufzuheben. Das soll allerdings auf bilateraler Ebene vereinbart werden. „Tourismus mit Quarantäne kann es nicht geben“, erklärte Regierungssprecher Stelios Petsas im griechischen Fernsehsender Mega.

Athen hatte bereits die Vorschläge der EU-Kommission begrüßt, die Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit einer ähnlich positiven Coronavirus-Lage wegfallen zu lassen. Athen führt nach Informationen aus Regierungskreisen bilaterale Gespräche mit Zypern, Österreich, Tschechien, Bulgarien und auch mit Israel mit dem Ziel, die Reisebeschränkungen – allen voran die 14-tägige Quarantänepflicht – aufzuheben.

Griechenland zählt zur Gruppe jener „smarten Länder“, mit denen sich Österreich in der Krise eng abstimmt. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte aber Ende April nach einer ersten Videokonferenz dieser Länder auf eine Frage der APA, ob sich Österreicher nun Hoffnungen auf einen Ägäis-Urlaub machen können, gesagt: „Da wäre ich sehr zurückhaltend.“

Spanien verschärfte Einreisebestimmungen

Während viele Länder ihre Grenzkontrollen lockern, hat Spanien seine Einreisebeschränkungen für Ausländer ohne ständigen Wohnsitz im Land verschärft. Nur noch Pendler, Mitarbeiter im Gesundheitswesen und der Altenpflege sowie Diplomaten dürfen ins Land kommen. Ausnahmegenehmigungen gibt es in „Notsituationen“ und für reine Geschäftsreisen.

Bei allen Ankommenden wird noch am Flughafen Fieber gemessen. Bis auf wenige Ausnahmen müssen dann alle in eine zweiwöchige Quarantäne. Die Maßnahmen gelten zunächst bis 15. Juni, teilte das Innenministerium mit.