Iran: Fünf Jahre Haft für französische Forscherin

Die im Iran inhaftierte französisch-iranische Forscherin Fariba Adelkhah ist nach Angaben ihres Anwalts zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in Teheran habe sie heute wegen „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt, sagte ihr Anwalt Said Dehghan der Nachrichtenagentur AFP.

Die Anthropologin von der Pariser Universität Sciences Po wurde nach Angaben ihres Anwalts außerdem zu einer einjährigen Haftstrafe wegen „Propaganda gegen die Islamische Republik“ verurteilt. Sie muss aber voraussichtlich nur die längere Haftstrafe absitzen. Adelkhah will das Urteil anfechten.

Belastung für französische-iranische Beziehungen

Adelkhah und ihr Freund und Kollege, der französische Soziologe Roland Marchal, waren im Juni vergangenen Jahres in Teheran festgenommen worden. Der Fall belastet seitdem die Beziehungen zwischen Teheran und Paris.

Adelkhah hat die iranische und die französische Staatsbürgerschaft. Der Iran erkennt doppelte Staatsbürgerschaften aber nicht an. Im Jänner hatte die iranische Justiz zumindest den Vorwurf der Spionage gegen Adelkhah fallengelassen. Auf Spionage steht im Iran die Todesstrafe. Ihr Prozess begann Anfang März vor dem Teheraner Revolutionsgericht.

Marchal war im März freigelassen worden und nach Frankreich zurückgekehrt. Nach iranischen Angaben kam er im Zuge eines Gefangenenaustauschs frei.