D: Tausende Menschen bei Demos gegen Einschränkungen

Tausende Menschen haben gestern in mehreren deutschen Großstädten gegen die von der Politik verhängten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus demonstriert. Nach Polizeiangaben gab es dabei zahlreiche Verstöße gegen die Auflagen.

Lockdown-Demo in Stuttgart (Deutschland)
Reuters/Kai Pfaffenbach

In Stuttgart war bereits kurz nach Beginn der Kundgebung am Nachmittag die genehmigte Zahl von 5.000 Teilnehmern erreicht. Auch in München wollten deutlich mehr Menschen als die zugelassenen 1.000 auf die Theresienwiese.

In Stuttgart wurde den weiter zum Kundgebungsort strömenden Demonstranten eine zweite Versammlungsfläche zugewiesen. Die Kundgebung in der baden-württembergischen Landeshauptstadt war ursprünglich für eine halbe Million Teilnehmer angemeldet gewesen. Die Stadt begrenzte die Teilnehmerzahl jedoch auf 5.000.

Eilantrag gegen Auflagen abgelehnt

Verstöße gegen die Maskenpflicht wurden mit 300 Euro Bußgeld geahndet. Die eingesetzten 500 Ordner mussten Mund-Nasen-Schutz tragen. Der Veranstalter hatte gestern beim Stuttgarter Verwaltungsgericht einen Eilantrag gegen die Auflagen eingelegt, die das Gericht am Abend ablehnte.

In München teilte die Polizei am Nachmittag mit, es „stehen mehrere hundert Schaulustige entlang des Absperrbands“ an der Theresienwiese. Der Mindestabstand von 1,5 Metern werde „deutlich unterschritten“, schrieb die Polizei auf Twitter. Rund um die Theresienwiese würden Platzverweise erteilt. Gegen Menschen, „die sich nicht entfernen, schreiten wir konsequent ein“, so die Münchner Polizei.

Krude Positionen

Auch in anderen Städten fanden Kundgebungen statt, etwa in Berlin, Nürnberg, Leipzig und Bremen. Seit mehreren Wochen gibt es in Deutschland Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Dabei werden auch verschwörungstheoretische, politisch extreme und esoterische Positionen vertreten. So sind etwa militante Impfgegner und Rechtsextreme dabei.