Starkes Minus bei Glücksspiel und Sportwetten

Die zweimonatige Coronavirus-bedingte Sperre der Gastronomie und der Ausfall von Sportveranstaltungen haben die Casinos und Wettanbieter hart getroffen. Der Bruttospielertrag bei Glücksspiel und Sportwetten soll 2020 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 16 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro schrumpfen, geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts „Branchenradar“ hervor.

Keine negativen Auswirkungen Lotto & Co.

Keine negativen Auswirkungen soll es hingegen im Onlineglücksspiel sowie bei „Lotto 6 aus 45“, „Euromillionen“, „Rubbellos“ & Co. geben. Die Lotterie-Annahmestellen – unter anderem in Trafiken und Tankstellen – waren auch in „Lock-down“-Zeiten geöffnet. „Sowohl bei Lotterieglücksspielen als auch im Onlineglücksspiel erwarten wir deshalb keine Umsatzrückgänge, dafür in den anderen Spielarten umso kräftigere“, so Studienautor Andreas Kreutzer.

Die Bruttospielerträge der Casinos und Spielbanken soll heuer laut Studie um rund dreißig Prozent einbrechen. Der finanzielle Abgang wird mit rund 100 Millionen Euro beziffert. Spielbanken sind stark von ausländischen Besuchern abhängig.

Bei Sportwetten wird ein Absturz der Bruttoerlöse um rund 45 Prozent bzw. rund 145 Millionen Euro prognostiziert. Weil wegen der Coronavirus-Pandemie alle wettrelevanten Sportveranstaltungen abgesagt und Ligen ausgesetzt wurden, sei die Nachfrage eingebrochen, so Marktforscher Kreutzer. Auch wenn einige Fußballligen vor dem Sommer fertig gespielt werden und auch die Formel 1 noch vor dem Sommer die neue Saison startet, dürfte sich die Lage erst im Herbst „wieder substanziell bessern“.