Guterres: Pandemie bedroht LGBTI-Gemeinde besonders

Anlässlich des internationalen Tages gegen Homophobie hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres vor einer besonderen Bedrohung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Intersexuellen in der Coronavirus-Pandemie gewarnt. „Es gibt auch Berichte über Covid-19-Richtlinien, die von der Polizei missbraucht werden, um LGBTI-Personen und -Organisationen ins Visier zu nehmen“, sagte er heute.

„Viele LGBTI-Personen, die ohnehin schon Vorurteilen, Angriffen und Mord ausgesetzt sind, nur weil sie sind, wer sie sind oder lieben, wen sie lieben, erleben als Folge des Virus eine erhöhte Stigmatisierung sowie neue Hindernisse bei der Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung“, sagte er weiter.

Von Liste der Krankheiten gestrichen worden

Der internationale Tag gegen Homophobie geht auf den 17. Mai 1990 zurück: Damals beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Um öffentlich auf die Diskriminierung hinzuweisen, der Angehörige der LGBTI-Gemeinde vielerorts noch immer ausgeliefert sind, riefen Betroffene den 17. Mai im Jahr 2004 zum Gedenktag aus.

In Österreich hatte die LGBTI-Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, am Vortag in einer Aussendung erklärt, dreißig Jahre nachdem Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation nicht mehr als Krankheit gesehen werde, „haben wir leider noch immer einen weiten Weg vor uns. Viele unserer Forderungen sind nach wie vor unerfüllt.“ Sie nannte etwa Selbstbestimmung beim Geschlechtseintrag und ein Verbot von Intersex Genital Mutilation.