Ver.di fordert von Benko Konzept bei Karstadt Kaufhof

Bei der angeschlagenen deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof fordert die Gewerkschaft ver.di den Tiroler Eigner Rene Benko auf, Farbe zu bekennen. „Die Karten müssen offen auf den Tisch“, sagte der ver.di-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, Orhan Akman. Dazu gehöre auch „eine klare Positionierung“ Benkos: „Die Beschäftigten erwarten von ihm Zukunft statt Kahlschlag.“

Rene Benko
APA/Hans Klaus Techt

Bei dem in einem Schutzschirmverfahren steckenden Warenhausriesen sind Insidern zufolge nach den jüngsten Plänen des gerichtlich bestellten Sachwalters Frank Kebekus und des Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz bis zu 80 der gut 170 Kaufhäuser vom Aus bedroht. In den verbliebenen Häusern könnten dann bis zu zehn Prozent der Stellen abgebaut werden. Endgültige Beschlüsse gibt es aber noch nicht. Ver.di forderte angesichts der Bedeutung der Warenhäuser für die deutschen Innenstädte auch ein Eingreifen der Politik.

Schutzschirmverfahren beantragt

Galeria Karstadt Kaufhof kämpft ums Überleben. Der Warenhausriese hatte Anfang April ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Dieses gilt als Vorstufe der Insolvenz, folgt den gleichen Regeln und mündet oft in ein reguläres Insolvenzverfahren.

Der Konzern gehört der Signa Holding des Immobilieninvestors Benko. Dieser hatte Insidern zufolge jüngst ein Paket mit Immobilien der Kette verkauft. In der Schweiz will Benko derzeit zusammen mit der thailändische Central Group die Warenhauskette Globus vom Einzelhandelsriesen Migros übernehmen. In Österreich hat Benko kika/Leiner übernommen.