Im April höchste monatliche Todesrate in Schweden seit 1993

Das in der Coronavirus-Pandemie einen Sonderweg gehende Schweden hat im April die seit Jahren höchste Sterberate verzeichnet. Wie die Statistikbehörde gestern mitteilte, starben in Schweden, das 10,3 Millionen Einwohner hat, im vergangenen Monat 10.458 Menschen – mehr als in allen anderen Monaten der vergangenen Jahrzehnte.

„Wir müssen bis zum Dezember 1993 zurückgehen, um mehr Tote in nur einem Monat zu haben“, erklärte Tomas Johansson von der Statistikbehörde. Im gesamten Jahr 1993 verzeichnete Schweden mehr als 97.000 Todesfälle – die höchste Rate seit 1918, als auch in Schweden die Spanische Grippe grassierte. Eine offizielle Erklärung für die hohe Zahl der Todesfälle 1993 gibt es Johansson zufolge nicht. Allerdings wurde Schweden in jenem Jahr von einer schweren Grippewelle heimgesucht.

Schweden geht in der Pandemie einen Sonderweg ohne Ausgangsbeschränkungen. Die Schulen für Kinder unter 16 Jahren blieben offen ebenso wie Cafes, Bars, Restaurants und Geschäfte. Die Menschen sind lediglich aufgefordert, in Eigenverantwortung die Abstandsregelungen zu respektieren.