Trump: „Nehme täglich Hydroxychloroquin ein“

US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben seit eineinhalb Wochen zur Vorbeugung gegen Covid-19 das Medikament Hydroxychloroquin ein – täglich eine Tablette. „Was hat man zu verlieren?“, sagte er gestern vor der Presse. Es sei gut möglich, dass die Arznei etwas bewirke.

Trump pries bereits in der Vergangenheit das Anti-Malaria-Mittel an. Fachleute sehen dagegen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt. Gegenwärtig laufen mehrere Studien zur Klärung der Frage. Hydroxychloroquin hat Nebenwirkungen und kann etwa zu Herzproblemen führen.

WHO „Marionette Chinas“

Zudem richtete Trump neuerlich scharfe Worte gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Sie sind eine Marionette von China. Sie sind China-zentriert, um es freundlicher auszudrücken“, sagte Trump. Die Organisation habe in der letzten Zeit einen „sehr traurigen Job“ gemacht.

Trump veröffentlichte gestern Abend (Ortszeit) über Twitter Bilder eines Briefes an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, in dem er „größere, substanzielle Verbesserungen“ in der Arbeit der Organisation fordert. Sollte die WHO solche Änderungen nicht innerhalb der nächsten 30 Tage vornehmen, werde seine Regierung ihre Beitragszahlungen an die Organisation permanent einstellen, warnte der US-Präsident. Außerdem werde seine Regierung in diesem Fall ihre Mitgliedschaft in der WHO „überdenken“.

Trump hatte Mitte April eine vorläufige Aussetzung der US-Beitragszahlungen an die WHO angekündigt. Er wirft der UNO-Unterorganisation seit Wochen „Missmanagement“ in der Coronavirus-Krise sowie Einseitigkeit zugunsten Chinas vor, das als Herkunftsland des neuartigen Virus gilt.

Mehr als 90.000 Tote in USA

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie kamen in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben. Das ging gestern Abend (Ortszeit) aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.

Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90.000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110.000 Tote steigen könnte. Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145.000 stabilisieren.