Rumänien kritisiert Arbeitsbedingungen in Westeuropa

Die Coronavirus-Krise sollte zu einem Umdenken bei den Arbeitsbedingungen von Arbeitskräften aus Osteuropa in der westeuropäischen Landwirtschaft und Ernährungsindustrie führen. Das forderte die rumänische Arbeitsministerin Violeta Alexandru nach mehreren Coronavvirus-Ausbrüchen in deutschen Schlachthöfen.

Sie sehe „zahlreiche systemische Probleme, die wir in den letzten Jahren nicht richtig angegangen sind“, sagte Alexandru der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin, wohin sie für eine Fact-Finding-Mission gefahren war. Trotz geschlossener Grenzen in Europa arbeiten rund 30.000 Rumäninnen und Rumänen in der Lebensmittelindustrie in Deutschland. Sie werden mit gecharterten Maschinen eingeflogen.

Hunderte positiv getestet

Untergebracht wurden die Arbeitskräfte laut Medienberichten in beengten Verhältnissen. Vier und mehr Menschen teilen sich ein Zimmer. Mindestens zwei Schlachthofmitarbeiter starben bisher am Coronavirus. Hunderte wurden positiv auf das Virus getestet.

Auch Österreich ist auf rumänische Arbeitskräfte angewiesen. Die 24-Stunden-Pflege wird zu einem Großteil von Rumäninnen erbracht. Für sie schufen Österreich und Rumänien eine Zugskorridorverbindung.