Libyen-Vermittlerin warnt vor Stellvertreterkrieg

Die Libyen-Vermittlerin der UNO, Stephanie Williams, hat die immer stärkere ausländische Einmischung in das Bürgerkriegsland scharf kritisiert. „Wir erleben weiterhin einen alarmierenden militärischen Ausbau als Folge des ununterbrochenen Einsatzes immer ausgefeilterer und tödlicher Waffen durch die ausländischen Unterstützer“, sagte Williams heute vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York.

Die Eroberung des strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunktes al-Watia durch Regierungstruppen gestern könne zu einer weiteren Eskalation der Lage und einem „umfänglichen Stellvertreterkrieg“ in Libyen führen, sagte die Vertreterin der Vereinten Nationen.

Auch in der Schlacht um al-Watia seien ausländische Kräfte verwickelt gewesen, was einen offenen Bruch des geltenden Waffenembargos für das Land bedeute.

UNO: Eine Million Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen

Im Kampf gegen die Truppen des Generals Chalifa Haftar in Libyen hatte die international anerkannte libysche Regierung gestern die strategisch wichtige Luftwaffenbasis eingenommen und Haftars Einheiten weiter zurückgedrängt.

Die Basis liegt etwa 125 km südwestlich der Hauptstadt Tripolis und zählt zu einem der wichtigsten militärischen Flughäfen Libyens. In der Vergangenheit war der Fliegerhorst unter Kontrolle Haftars, der seit mehr als einem Jahr versucht, die Hauptstadt einzunehmen.

Seit der Intensivierung der Kämpfe 2019 sind der UNO zufolge 200.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. Eine Million sei auf humanitäre Hilfe angewiesen.