Studie: Jeder fünfte Stockholmer hat Antikörper

Mehr als jeder fünfte Bewohner der schwedischen Hauptstadt Stockholm hat Antikörper gegen das Coronavirus gebildet. Das ist das Zwischenergebnis einer noch laufenden Studie der staatlichen Gesundheitsbehörde, welche die Erkenntnisse gestern veröffentlichte.

Demnach zeigte sich in der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen schwedischen Stadt, dass 7,3 Prozent der Ende April mehr als tausend zufällig Getesteten über Antikörper verfügte. Bei der Hochrechnung des Bevölkerungsanteils mit Antikörpern wurde berücksichtigt, dass die Tests bereits einige Wochen zurückliegen und dass es einige Wochen dauert, bis der Körper Antikörper gegen den Erreger entwickelt.

„Bisschen über 20 Prozent“ infiziert

Er gehe davon aus, dass „ein bisschen über 20 Prozent“ der Bewohner Stockholms sich mit dem neuartigen Erreger infiziert hätten, sagte Chefvirologe Anders Tegnell bei einer Pressekonferenz. Mehr als ein Drittel der in Schweden bestätigten Fällen betreffen die Hauptstadt.

In anderen Teilen des Landes lagen die Zahlen für die Antikörperträger niedriger. Im äußersten Süden waren es 4,2 Prozent, in der Region um Göteborg nur 3,7 Prozent.

Am ehesten bei Jungen

Am ehesten hatten Menschen zwischen 20 und 64 Jahren Antikörper gebildet (6,7 Prozent), bei den über 65-Jährigen waren es 2,7 Prozent. Das Ergebnis zeige, dass diese Bevölkerungsgruppe gut darin sei, sich zu schützen, sagte Tegnell. Bei den jungen Menschen zwischen null und 19 Jahren hatten 4,7 Prozent Antikörper.

Das bestätigt laut Tegnell die Annahme der Wissenschaftler, dass es in dieser Altersgruppe keine große Verbreitung des Virus gibt, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Durch den Test auf Antikörper im Blut kann nachgewiesen werden, ob jemand mit dem Virus infiziert war und möglicherweise immun ist. Letzteres ist jedoch im Fall des neuartigen Coronavirus umstritten.