USA unterstützen britische Impfstoffforschung mit Milliarden

Die USA unterstützen das Pharmaunternehmen AstraZeneca bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus mit bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd. Euro). Das teilten das US-Gesundheitsministerium und der britisch-schwedische Konzern gestern mit.

Die Finanzspritze soll die Entwicklung des Vakzins beschleunigen und die Lieferung von Millionen Impfdosen auch an die USA sichern. Noch ist der Impfstoff jedoch nur in der Testphase. Er ist einer von vielen Kandidaten, die weltweit in der Entwicklung sind.

AstraZeneca verfügt nach eigenen Angaben über Herstellungskapazitäten für eine Milliarde Dosen und sucht hierfür Kunden. Feste Zusagen hat sich das Unternehmen der Mitteilung zufolge bisher für die Abnahme von mindestens 400 Millionen Dosen gesichert. Der Impfstoff beruht auf Arbeiten von Forschern der renommierten Universität Oxford.

Erste Lieferungen bereits im Herbst geplant

In Großbritannien hatten erste Studien auf Sicherheit und Wirksamkeit im vergangenen Monat begonnen. Geplant ist, das Vereinigte Königreich bereits ab September zu beliefern. In den USA ist der Start für den späten Herbst vorgesehen. Das von der US-Behörde Barda mitfinanzierte Programm sieht auch eine Studie der fortgeschrittenen Phase III an rund 30.000 Patienten sowie eine Testreihe mit Kindern vor.

Viele Wissenschaftler gehen aber nicht davon aus, dass ein Impfstoff zum Schutz vor dem Coronavirus noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen wird. Frühestens könnte ein Vakzin Anfang 2021 auf den Markt kommen – und das sei schon eine sehr optimistische Schätzung, sagte Robin Shattock vom Imperial College London im Interview mit der BBC.