Erdbeben während Interviews: Ardern bewahrt die Ruhe

Ein Liveinterview der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern ist von einem Erdbeben gestört worden – doch die Regierungschefin ist gelassen geblieben und hat das Gespräch fortgestetzt.

Das Beben der Stärke 5,6 erschütterte die neuseeländische Nordinsel heute kurz vor 8.00 Uhr Ortszeit. Die Sozialdemokratin führte zu diesem Zeitpunkt in der Hauptstadt Wellington ein Interview per Videoschaltung mit dem Frühstücksfernsehen.

„Ganz anständiges Beben“

„Wir haben hier gerade ein ziemliches Erdbeben“, sagte die 39-Jährige dem Moderator. „Ein ganz anständiges Beben hier, wenn Sie sehen, wie sich die Dinge hinter mir bewegen“, kommentierte die Regierungschefin das Geschehen weiter. Einen kurzen Moment lang sah Ardern besorgt aus, doch dann lächelte sie und sprach weiter. „Es hat gerade aufgehört“, sagte sie. „Es geht uns gut.“ Es sehe so aus, als befinde sie sich in einem soliden Gebäude.

Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Geologiebehörde USGS rund 90 Kilometer nördlich von Wellington. Trotz seiner relativ moderaten Stärke war es in der Hauptstadt deutlich zu spüren. Berichte über mögliche größere Schäden lagen nicht vor.

Zahlreiche Beben

Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aneinander, weshalb es jährlich im Land mehr als 15.000 Erdbeben gibt. Nur etwa 100 bis 150 davon sind so stark, dass sie zu spüren sind. Im Jahr 2011 waren durch ein Beben der Stärke 6,3 in der Stadt Christchurch auf der Südinsel 185 Menschen getötet worden.