neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern
APTN
Erdbeben bei Liveinterview

Ardern bewahrt die Ruhe

Ein Liveinterview der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern ist von einem Erdbeben gestört worden – doch die Regierungschefin ist gelassen geblieben und hat das Gespräch sichtlich ungerührt fortgesetzt.

Das Beben der Stärke 5,6 erschütterte die neuseeländische Nordinsel am Montag kurz vor 8.00 Uhr Ortszeit. Die Sozialdemokratin führte zu diesem Zeitpunkt in der Hauptstadt Wellington ein Interview per Videoschaltung mit dem Frühstücksfernsehen.

„Ganz anständiges Beben“

„Wir haben hier gerade ein ziemliches Erdbeben“, sagte die 39-Jährige dem Moderator. „Ein ganz anständiges Beben hier, wenn Sie sehen, wie sich die Dinge hinter mir bewegen“, kommentierte die Regierungschefin das Geschehen weiter. Einen kurzen Moment lang sah Ardern besorgt aus, doch dann lächelte sie und sprach weiter. „Es hat gerade aufgehört“, sagte sie. „Es geht uns gut.“ Es sehe so aus, als befinde sie sich in einem soliden Gebäude.

Ardern lässt sich von Erdstößen nicht stoppen

Ein Liveinterview der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern ist von einem Erdbeben gestört worden – doch die Regierungschefin ist gelassen geblieben und hat das Gespräch sichtlich ungerührt fortgestetzt.

Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Geologiebehörde USGS rund 90 Kilometer nördlich von Wellington. Trotz seiner relativ moderaten Stärke war es in der Hauptstadt deutlich zu spüren. Berichte über mögliche größere Schäden lagen nicht vor.

Später, bei einer Pressekonferenz zu aktuellen Entwicklungen in Sachen Coronavirus-Pandemie, wurde Ardern gefragt, was ihr beim Beben während des Interviews durch den Kopf gegangen sei. „Ist das jetzt ernst?“, habe sie sich bloß gedacht, berichtete der „New Zealand Herald“. Arderns Reaktion wurde umgehend zu einem Meme in Sozialen Netzwerken.

Zahlreiche Beben

Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aneinander, weshalb es jährlich im Land mehr als 15.000 Erdbeben gibt. Nur etwa 100 bis 150 davon sind so stark, dass sie zu spüren sind. Im Jahr 2011 waren durch ein Beben der Stärke 6,3 in der Stadt Christchurch auf der Südinsel 185 Menschen getötet worden.

Zuletzt hatte Neuseeland, das mit einer raschen und strikten Reaktion die Pandemie gut unter Kontrolle brachte und bereits mehrere Tage in Folge ohne Neuinfektionen verzeichnete, international für Aufsehen gesorgt: Denn Ardern befeuerte mit Aussagen eine schon länger schwelende Debatte über Arbeitszeitverkürzung und die Einführung der Viertagewoche. Ardern hatte das iin Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen des „Lock-down“ als Möglichkeit genannt, den inländischen Tourismus anzukurbeln.