Keine CoV-Warnung bei Zügen via ÖBB-App

Anders als die Deutsche Bahn, die in ihrer App ab einer 50-Prozent-Auslastung eine Art Coronavirus-Warnung ausgeben will, planen das die ÖBB derzeit nicht. Das bestätigte ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder auf Nachfrage von ORF.at.

Die Deutsche Bahn, die rechtzeitig vor Pfingsten ihren Fernverkehr wieder anlaufen lässt, hatte gestern eine entsprechende Warnung über ihre App „DB-Navigator“ angekündigt.

Auslastung derzeit nicht kritisch

Rieder bestätigte aber, dass die Situation laufend beobachtet wird. Er betonte, dass es im Fernverkehr bei den ÖBB derzeit ohnehin nur eine Auslastung von rund 30 Prozent gebe. Und er verwies darauf, dass es in der ÖBB-Fahrplan-App Scotty bereits seit Jahren einen Warnhinweis bei stark gebuchten Zügen gebe. Das schlägt allerdings nicht bei 50-Prozent-Auslastung an, sondern erst später. Diese Maßzahl werde aktuell auch nicht heruntergesetzt.

Dazu kommt, dass – im Gegensatz zu Deutschland – der Regional- und Fernverkehr nicht getrennt ist. Viele Pendlerinnen und Pendler benutzen etwa im Umfeld von Wien und auch auf der Strecke Wels – Linz sowie in Tirol Railjets.

Tickets werden wieder länger im Voraus gekauft

So wie in vielen anderen Bereichen finden die pandemiebedingten Auflagen und Lockerungen auch im Bahnverkehr mit mehrwöchiger Verzögerung nach jenen in Österreich statt. Für Pfingsten rechnet die Deutsche Bahn eigenen Angaben zufolge mit einer Auslastung der Züge von 30 bis 40 Prozent. Vor der Coronavirus-Krise lag sie bei etwa 55 Prozent, zu Feiertagen wie Pfingsten noch höher.

Auf den wichtigsten Verbindungen werde man nun wieder längere Züge einsetzen. Zudem würden touristische Ziele wie die Alpenregion sowie Nord- und Ostsee verstärkt angefahren. Die abnehmende Unsicherheit der Kunden spiegelt sich laut DB auch bei den Buchungen wider: Die Menschen planten jetzt Stück für Stück langfristiger. Im Schnitt würden jetzt Tickets wieder um mehr als eine Woche im Voraus gebucht.