Deutschland: Gespräche zu Lufthansa-Rettung in Endphase

Die Gespräche der deutschen Regierung zur Rettung der AUA-Mutter Lufthansa stehen nach Angaben mehrerer Ministerien vor dem Abschluss. „Die Verhandlungen sind in der Endphase, aber noch nicht abgeschlossen“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums heute. Nach einem Medienbericht der dpa umfasst das Rettungspaket neun Milliarden Euro.

Der Lenkungsausschuss des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) stimmte dem vorliegenden Konzept offenbar bereits zu. Zu den Details wollten sich beide Ministerien vorerst nicht äußern.

„Handelsblatt“: Merkel will harte Auflagen verhindern

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich nach einem Zeitungsbericht gegen mögliche Pläne der EU-Kommission stellen, die Rettung der Lufthansa nur unter hohen Auflagen zu genehmigen. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, plant die Kommission, der Lufthansa wertvolle Start- und Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München zu nehmen.

Das wurde der dpa von Teilnehmern einer CDU-Präsidiumsschaltung bestätigt. Merkel habe gesagt, sie wolle sich von der EU-Kommission nicht „zu sehr“ hereinreden lassen. Die Kanzlerin soll gesagt haben: „Das wird ein harter Kampf.“

Die deutsche Regierung und die Lufthansa verhandeln seit Wochen über Staatshilfen für die Airline. Die Lufthansa war in der Krise schwer unter Druck geraten. Der Fluggesellschaft droht das Geld auszugehen. Das Virus mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte den globalen Flugverkehr mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Im Lufthansa-Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen Zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe.