Deutscher Regierungsfonds stimmt Lufthansa-Rettungspaket zu

Der deutsche staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat dem Rettungspaket für die AUA-Mutter Lufthansa von bis zu neun Mrd. Euro zugestimmt. Das teilte die Fluglinie heute per Pflichtveröffentlichung mit. Danach soll der deutsche Staat für rund 300 Mio. Euro 20 Prozent an der Lufthansa übernehmen zu einem Bezugspreis von 2,56 Euro.

Der Löwenanteil der Hilfen besteht aber aus einer stillen Einlage in Höhe von 4,7 Mrd. Euro. Hinzu kommt eine weitere stille Beteiligung über eine Mrd. Euro, die in Aktien umgewandelt werden kann. Der deutsche Staat könnte so seine Beteiligung an der Lufthansa auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöhen, wenn ein anderer Investor versuchen sollte, die Fluggesellschaft zu übernehmen.

Die Lufthansa müsse auf die stille Beteiligung zunächst vier Prozent Zinsen draufzahlen, später steigt die Verzinsung auf bis zu 9,5 Prozent. Die deutsche Staatsbank KfW steuert einen Kredit von bis zu drei Mrd. Euro bei.

Lufthansa bekommt Nachhaltigkeitsziele

Das Rettungspaket ist laut deutscher Regierung mit Nachhaltigkeitszielen verbunden. Dabei gehe es unter anderem um die Erneuerung der Flotte, gaben Wirtschafts- und Finanzministerium bekannt.

„Es sind weitgehende Vergütungsbeschränkungen für den Konzernvorstand, die Vorstände der Konzerngesellschaften sowie das Management vorgesehen.“ Die Ministerien bestätigten zudem, im Zuge des Staatseinstiegs zwei Aufsichtsratsposten zu bekommen. Diese sollen mit unabhängigen Expertinnen und Experten besetzt werden.

Die deutsche Regierung und die Lufthansa verhandeln seit Wochen über Staatshilfen für die Airline. Die Lufthansa war in der Krise schwer unter Druck geraten. Der Fluggesellschaft droht das Geld auszugehen. Das Virus mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte den globalen Flugverkehr mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Im Lufthansa-Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen Zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe.