Putin kündigt Militärparade ungeachtet Pandemie an

Kreml-Chef Wladimir Putin hat ungeachtet hoher Coronavirus-Infektionszahlen für den 24. Juni die große Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Adolf Hitler angeordnet.

Er wies heute Verteidigungsminister Sergej Schoigu an, mit der Organisation des Großereignisses unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen zu beginnen. Die Parade am Tag des Sieges am 9. Mai war wegen der Coronavirus-Krise abgesagt worden. Nun sagte Putin, dass der Höhepunkt der Epidemie überschritten sei. Er hatte mehrfach betont, dass die Parade nachgeholt werde.

Mit dem Aufmarsch Tausender Soldaten und der Parade von Panzern und Raketen wird jedes Jahr in Moskau an die großen Verdienste der Roten Armee erinnert. Noch immer gelten in der russischen Hauptstadt wegen der Coronavirus-Pandemie strenge Ausgangssperren. Diese müssten bis dahin beendet sein.

Den Tag für die Parade wählte Putin mit Blick auf die Geschichte – weil es am 24. Juni 1945 die erste große Siegesparade nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Roten Platz gegeben hatte.

Russland ist das am drittstärksten betroffene Land weltweit. Dort wurde heute die höchste tägliche Todeszahl seit dem CoV-Ausbruch im Land registriert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden starben binnen 24 Stunden 174 Menschen an Covid-19. Damit stieg die offizielle Opferzahl auf 3.807, mehr als 362.000 Ansteckungen wurden bisher insgesamt nachgewiesen.