Sechs von zehn EU-Bürgern melden Finanzprobleme

Wegen der Coronavirus-Krise sehen sich sechs von zehn Bürgern in der Europäischen Union in finanziellen Schwierigkeiten. Das geht aus einer heute veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Europaparlaments hervor. Befragt wurden zwischen dem 23. April und dem 1. Mai 2020 mehr als 21.000 Menschen ab 16 Jahren in 21 EU-Staaten.

30 Prozent von ihnen meldeten Einkommensverluste, 23 Prozent sind nach eigenen Angaben von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen, 14 Prozent haben Probleme, Miete, Rechnungen und Kredite zu begleichen. Jeder zehnte Befragte gab an, Familie oder Freunde um Hilfe gebeten zu haben. Drei Prozent der Befragten sahen sich vor dem Bankrott.

57 Prozent fordern mehr Solidarität unter Staaten

Mit der Krisenreaktion der EU zeigte sich die Mehrzahl der Befragten unzufrieden. So kannten zwar 74 Prozent der Teilnehmenden EU-Maßnahmen gegen die Pandemie, aber nur 42 Prozent waren damit zufrieden. 69 Prozent der Teilnehmenden sagten, die EU sollte mehr Kompetenzen für Krisen wie die Coronavirus-Pandemie haben.

57 Prozent der Befragten forderten mehr Solidarität der EU-Staaten untereinander. Zu den Unzufriedensten gehörten Befragte in Italien, Spanien und Griechenland, wie das EU-Parlament weiter mitteilte.