Hofer bewertet Pandemiemaßnahmen als „überholt“

Die FPÖ verlangt bereits seit Längerem eine Lockerung der infolge der Coronavirus-Pandemie verhängten Einschränkungen. Im Interview mit der ZIB2 übte Bundesparteichef Norbert Hofer gestern Abend erneut Kritik an der Bundesregierung. Regionale Lockerungen hält er nicht für sinnvoll, dafür sei Österreich nicht groß genug. Die FPÖ spreche sich für eine generelle Rücknahme der Maßnahmen aus, etwa um der Wirtschaft wieder „Luft zum Atmen“ zu geben, wie Hofer sagte.

„Wir sind für österreichweite Lockerungen“

Im ZIB2-Interview erklärt FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer, warum er die Rücknahme fast aller Coronavirus-Schutzmaßnahmen fordert.

Maßnahmen wie die allgemeine Maskenpflicht – nicht die für besonders gefährdete Gruppen wie etwa medizinisches Personal – hätten sich inzwischen „überholt“. Gefährdete Gruppen zu schützen sei genau das gewesen, was Experten der Regierung geraten hätten. Diese hätte stattdessen auf die Karte Angst gesetzt, so Hofer sinngemäß. Informationen aus Expertenrunden seien „uns vorenthalten worden“, kritisierte er. Stattdessen habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von möglichen 100.000 Toten infolge der Pandemie gesprochen. Mit den verhängten Einschränkungen habe die Bundesregierung Österreich einen erheblichen Schaden zugefügt, es habe Fehleinschätzungen gegeben.

Kein Comeback von Gudenus in der FPÖ

Am Rande gefragt nach Berichten, wonach Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Rechnungen für die Überwachung seiner Ex-Ehefrau an ein Detektivbüro aus der Parteikasse bezahlt habe, sagte Hofer, er habe das selbst nur in der Zeitung gelesen. Er sei jedenfalls gespannt, was Ermittlungen am Ende ergeben würden. Andere Gerüchte, ob der wie Strache vor einem Jahr über die „Ibiza“-Affäre gestolperte frühere geschäftsführende Klubobmann Johann Gudenus für die FPÖ in die Politik zurückkehren könnte, dementierte der freiheitliche Bundesparteichef gegenüber der ZIB2. „Nein, Johann Gudenus wird nicht noch einmal bei der FPÖ in die Politik einsteigen.“ Auch dieser selbst habe das ausgeschlossen.