Hongkongs Polizei geht gegen Demonstrierende vor

Hongkongs Polizei hat mit Pfeffermunition auf Menschen geschossen, die vor einer Parlamentsdebatte über ein umstrittenes Nationalhymnengesetz im Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone demonstriert haben.

Einige hundert Demonstrierende hatten sich heute im Stadtteil Central versammelt und Sprechchöre gerufen. Die Polizei löste die Demonstration mit dem Einsatz von Pfeffermunition auf, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.

Ein Polizist in Hongkong feuert mit seiner Waffe
Reuters/Tyrone Siu

Das Parlament in Hongkong debattiert über ein umstrittenes Gesetz, das die chinesische Nationalhymne gegen Verunglimpfung schützen soll. Wegen der Parlamentssitzung hatten die Hongkonger Behörden mit neuen Protesten gerechnet. Am Sonntag hatten Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz für Hongkong zu den schwersten Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei seit Monaten geführt.

Der Nationale Volkskongress in Peking wird voraussichtlich morgen über einen Entwurf des Sicherheitsgesetzes abstimmen. Es soll „Separatismus“ und „Aufruhr“ in Hongkong verbieten und ist eine Reaktion auf die monatelangen Massenproteste gegen die Peking treue Hongkonger Regierung im vergangenen Jahr. Viele Bürgerinnen und Bürger von Hongkong befürchten, dass durch das Gesetz die Bürgerrechte in der Sonderverwaltungszone stark eingeschränkt werden sollen.