G-20 stecken Milliarden in Kohle, Gas und Öl

Trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz stecken die Industrie- und Schwellenländer der G-20 immer noch Milliarden öffentlicher Gelder in umweltschädliche Kohle-, Gas- und Ölprojekte. Seit dem Abschluss des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 waren dies jährlich rund 70 Milliarden Euro, wie eine heute veröffentlichte Studie der Organisationen Friends of the Earth und Oil Change International zeigt.

Mehr als zwei Drittel des Geldes flossen demnach in China, Japan, Kanada und Südkorea. Deutschland liegt auf Platz sieben der Rangliste mit einer vergleichsweise niedrigen Summe von jährlich knapp zwei Milliarden Euro.

Investition in Nachhaltigkeit gefordert

Die Autoren und Autorinnen verlangen, dass die G-20 keine weiteren öffentlichen Gelder in fossile Energien lenken, sondern stattdessen in faire und nachhaltige Projekte investieren. Andernfalls werde das Klimaziel verfehlt, die globale Erderwärmung auf ein für Mensch und Natur erträgliches Maß einzudämmen.

Kate DeAngelis von Friends of the Earth in den USA erklärte: „Unser Planet rast in Richtung Klimakatastrophe, und diese Staaten gießen noch Öl ins Feuer – und zwar in Milliardenhöhe.“ Die G-20 müssten ihr Versprechen einhalten, auf saubere Energieträger umzustellen.

Die angeprangerten öffentlichen Gelder fließen der Studie zufolge vor allem über staatliche Agenturen für Exportkredite sowie Entwicklungsbanken und -institutionen. Nicht eingerechnet sind direkte Staatssubventionen für fossile Energieträger wie etwa Steuerermäßigungen, die sich ebenfalls auf mehr als 70 Milliarden Euro summieren.