Österreichischer Physiker Haider erhält Kavli-Preis

Der aus Freistadt (OÖ) stammende Experimentalphysiker Maximilian Haider (70) gehört zu den diesjährigen Trägern des Kavli-Preises. Er teilt sich die Auszeichnung in der Sparte „Nanowissenschaften“ mit den beiden deutschen Physikern Harald Rose und Knut Urban sowie dem tschechisch-britischen Forscher Ondrej Krivanek. Der Preis ist mit einer Million Dollar (911.000 Euro) dotiert.

Die Wissenschaftler werden für ihre Arbeiten zur Verbesserung von Bildfehlern bei Elektronenmikroskopen ausgezeichnet, wie die Kavli-Stiftung heute in Los Angeles mitteilte. Diese habe dazu geführt, dass Forscher weltweit die Struktur und chemische Zusammensetzung von Materialien dreidimensional und in nie dagewesener Auflösung sehen könnten. „Ihre Arbeit ist ein wunderschönes Beispiel von wissenschaftlichem Einfallsreichtum, Hingabe und Durchhaltevermögen“, sagte die Vorsitzende des zuständigen Preiskomitees, Bodil Holst, in einer Aussendung.

Haider studierte Physik an der Universität Kiel und der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er 1987 promoviert wurde. 1989 ging er ans European Molecular Biology Laboratory (EMBL). Seit 2008 ist Haider Honorarprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Abbildungen im atomaren Maßstab ermöglicht

Gemeinsam mit seinen nunmehrigen Kopreisträgern Rose und Urban startete er 1990 ein Projekt mit dem Ziel, Bildfehler im Nanometerbereich zu korrigieren. Mit Hilfe einer Art elektromagnetischer Korrekturlinse wurde die Bildauflösung von Elektronenmikroskopen durch die Forschungsarbeit deutlich verbessert, sodass Abbildungen im atomaren Maßstab möglich wurden. In der Folge erreichte Haider damit die Rekordauflösung von 0,043 Nanometer, was weniger als dem Radius eines Wasserstoffatoms entspricht.

1996 hat Haider das Unternehmen CEOS mitgegründet, das mittlerweile Marktführer für Korrekturtechnologie ist und mit führenden Mikroskopanbietern zusammenarbeitet. Haider, Rose und Urban wurden für ihre Erfindung bereits u. a. mit dem renommierten israelischen Wolf-Preis (2011) ausgezeichnet.