Neue Infektionsherde: Südkorea nimmt Lockerungen zurück

Aufgrund einer Reihe neuer Coronavirus-Infektionsherde hat Südkorea einen Teil seiner Lockerungen zurückgenommen. In der besonders betroffenen Hauptstadtregion Seoul würden Museen, Parks und Kunstgalerien ab morgen für zwei Wochen wieder geschlossen.

Die Einwohner und Einwohnerinnen seien erneut aufgerufen, auf Restaurant- und Barbesuche zu verzichten und größere Menschenansammlungen zu meiden, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo heute mit. Dagegen werde am Zeitplan für die schrittweise Öffnung der Schulen festgehalten.

Geschlossenes Geschäft in Seoul
AP/Ahn Young-Joon

Südkorea war zu Beginn der Coronavirus-Pandemie das am zweitstärksten betroffene Land nach China. Durch strikte Abstandsregeln, umfangreiches Testen und das Nachverfolgen von Kontakten konnte der Ausbruch aber unter Kontrolle gebracht werden – die Zahl der Neuinfektionen ging deutlich zurück.

Neue Fälle in Lager für Internethandel

Die neuen Infektionsfälle, darunter in einem Lager für den Internethandel, drohen jedoch den Erfolg wieder zunichte zu machen. Die Behörden meldeten am Donnerstag 79 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie seit Anfang April nicht mehr. Die Zahl der Gesamtinfektionen stieg damit auf 11.344.

In den beiden kommenden Wochen entscheide es sich, ob es gelingen werde, eine erneute Ausbreitung des Virus in der Metropolregion Seoul zu verhindern, mahnte Park. Sollte die Zahl der Neuinfektionen an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen bei mehr als 50 liegen, „werden wir zu den strikten Abstandsmaßnahmen zurückkehren“. In der Region lebt rund die Hälfte der südkoreanischen Bevölkerung.