75 Jahre Kriegsende: Moskau erwartet viele Gäste

Russland erwartet zu seiner nachträglichen Militärparade für die Feier zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in knapp vier Wochen zahlreiche internationale Gäste. Das teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur TASS heute in Moskau mit. Die Einladungen an einzelne Staatschefs früherer Sowjetrepubliken würden erneuert. Mit anderen Ländern gebe es individuelle Absprachen.

Ursprünglich hätte die Parade zum Sieg über Hitler-Deutschland wie üblich am 9. Mai stattfinden sollen. Zugesagt hatte unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Wegen der Coronavirus-Krise musste Kreml-Chef Wladimir Putin den Termin verlegen. Die Parade mit Soldaten, Panzern und Raketen auf dem Roten Platz in Moskau ist nun für den 24. Juni geplant.

Teilnahme aus Deutschland unklar

Einladungen hatten auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Eine Entscheidung über eine deutsche Teilnahme an der Waffenschau ließ erst lange auf sich warten und erübrigte sich am Ende wegen der russischen Absage. Unklar ist, wer Deutschland nun vertritt. Russland hat seinen internationalen Flugverkehr wegen der Coronavirus-Krise eingestellt. Teilnehmer der Parade sind oft auch die Botschafter der Staaten.

EU-Staaten wie Polen und die baltischen Länder werfen der Sowjetunion eine Mitschuld am Ausbruch des Weltkriegs vor. Sie sind deshalb gegen Siegesfeiern in Moskau. Als Rechtsnachfolger der Anfang der 1990er zerfallenen Sowjetunion weist Russland solche Vorwürfe zurück. Die Führung in Moskau verweist darauf, dass die Sowjetunion mit 27 Millionen Toten im Kampf gegen Hitler so viele Opfer bei der Befreiung Europas von den Nazis gebracht habe wie kein anderes Land.