Lufthansa-Aufsichtsrat bringt Insolvenz ins Spiel

Im Streit über das milliardenschwere staatliche Rettungspaket der deutschen Regierung für die AUA-Mutter Lufthansa haben mehrere Aufsichtsräte eine Pleite der Fluglinie ins Spiel gebracht.

Eine Insolvenz in Eigenverwaltung habe durchaus Vorteile gegenüber den Staatshilfen, zitierte das Magazin „Focus“ heute Mitglieder des Aufsichtsgremiums.

So könnte bei einer Insolvenz beispielsweise die Rückerstattung von Flugtickets, die mit bis zu 1,8 Milliarden Euro veranschlagt wird, ausgesetzt werden.

„Signal an Bundesregierung“

Außerdem wären Kündigungen und die Schließung unrentabler Tochterfirmen einfacher möglich. Dadurch könnten weit mehr als die bis jetzt anvisierten rund 10.000 Jobs wegfallen. „Die Ablehnung des Rettungspakets ist ein Signal an die Bundesregierung, noch einmal mit Brüssel zu verhandeln“, zitierte „Focus“ ein Aufsichtsratsmitglied.

Nach eigenen Angaben verliert die Lufthansa derzeit eine Million Euro pro Stunde. Die Rücklagen von knapp vier Milliarden Euro wären damit im Herbst aufgebraucht. Eine Insolvenz in Eigenverwaltung wäre deshalb frühestens 2021 möglich.