Britische Ex-Premierministerin May kritisiert Cummings

Die ehemalige britische Premierministerin Theresa May hat sich Berichten zufolge den Kritikern von Regierungsberater Dominic Cummings angeschlossen. Cummings wird vorgeworfen, mit einer Reise von London ins ungefähr 430 Kilometer entfernte Durham zu Verwandten Ende März sowie einem weiteren Trip gegen die „Lock-down“-Regeln des Landes verstoßen zu haben.

Cummings sei dem Geiste der Richtlinien nicht gefolgt, schrieb May in einem Brief an Bürger in ihrem Wahlkreis Maidenhead, wie unter anderem die Zeitung „The Telegraph“ gestern berichtete. Sie habe daher Verständnis für den Ärger in der Bevölkerung.

Der amtierende Premierminister Boris Johnson hatte sich demonstrativ hinter seinen Berater gestellt. In einer ausführlichen Pressekonferenz wehrte sich Cummings gegen Rücktrittsforderungen, die auch von Dutzenden Abgeordneten der konservativen Regierungspartei kamen. Der Wahlkampfstratege besteht darauf, im Rahmen der Regeln gehandelt zu haben. Er behauptet, keine andere Möglichkeit gehabt zu haben, die Betreuung seines vier Jahre alten Sohns sicherzustellen, weil sowohl er als auch seine Frau mit einer Coronavirus-Infektion rechnen mussten.