Bub in einem Kletterpark
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Ferienbetreuung

Sommerlager mit Einschränkungen möglich

Die Sommerferien rücken mit großen Schritten näher – zur Sorge vieler Eltern. Denn angesichts der Pandemie herrscht vielerorts noch erhebliche Unsicherheit, wie die Kinderbetreuung in den Ferien organisiert werden soll. Nun teilte die Regierung mit, dass es mit der jüngsten Lockerungsverordnung vom Freitag grundsätzlich grünes Licht für Sommerlager und ähnliche Ferienbetreuung gebe. Diese werden als Veranstaltung definiert und können so ab Juni mit Einschränkungen stattfinden.

So wird sich die Betreuung heuer vermutlich im kleineren Rahmen abspielen. Erlaubt sind demzufolge ab Juni Camps und Veranstaltungen mit bis zu 100 Kindern. Die Betreuungspersonen sind dabei nicht eingerechnet. Ab Juli sind auch theoretisch größere Gruppen möglich. Wie bei Veranstaltungen ist das an „zugewiesene und gekennzeichnete Sitzplätze“ gekoppelt. Gibt es entsprechende Sitzplätze, dürfen ab 1. Juli in Räumen bis zu 250 Personen an einer Veranstaltung teilnehmen, im Freien bis zu 500. Ab August sind es in Räumen bis zu 500, im Freien bis zu 750.

Wie sich diese auf Konzerte, Theater, Filmvorführungen oder Feste zugeschnittene Regelung auf die Ferienbetreuung auswirkt, blieb vorläufig offen, ebenso Detailfragen. Die Regierung kündigte dazu bis Mitte der Woche einen Leitfaden für Feriencamps und zur Jugendbetreuung an. Bis dato sahen sich die Anbieter bei der Organisation großer Unsicherheit ausgesetzt – mehr dazu in noe.ORF.at.

Covid-Beauftragter bei größeren Camps

Fest steht jedenfalls schon, dass es bei Übernachtungen Spezialregeln geben wird. So sind Nächtigungen in Gemeinschaftsschlafsälen nur erlaubt, wenn ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann oder durch Schutzmaßnahmen das Infektionsrisiko reduziert werden kann. Sollten bei Camps mehr als 100 Personen teilnehmen, müssen Anbieter einen Covid-19-Beauftragten bestellen und ein Präventionskonzept ausarbeiten. Die grundsätzlichen Hygieneregeln sollen auch in den Camps gelten.

Kinder spielen auf einer Wiese
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Noch sind zahlreiche Detailfragen zur Ferienbetreuung offen, die Regierung will kommende Woche informieren

Die Ferienbetreuung sei heuer eine „besondere Herausforderung“, so Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP). Weil viele Eltern ihren Urlaub bereits unter dem Jahr für Betreuung aufgebraucht hätten, sei es wichtig, dass die Camps stattfinden können. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte, dass es so einen „Raum für soziale Begegnungen, Bewegung, Spiel und Lernen“ gebe. Es handle sich um eine „wichtige Maßnahme zur Entlastung aller berufstätigen Mütter, insbesondere auch von Alleinerzieherinnen.“ Vergangene Woche hatte Aschbacher weiters betont, dass die Entwicklung der Fallzahlen zu berücksichtigen sei.

AK rechnet mit höherem Bedarf

Zuletzt war von vielen Seiten auf rasche Klarheit bei der Ferienbetreuung gedrängt worden. Vergangene Woche teilte die Arbeiterkammer (AK) auf Basis einer Umfrage mit, dass ein Drittel der Befragten aufgrund der langen Schulschließungen mit höherem Bedarf bei der Kinderbetreuung in den Ferien rechne. AK-Präsidentin Renate Anderl fordert als „Hilfspaket für Eltern“ flächendeckende, beitragsfreie Ferienangebote.

Die SPÖ hatte vergangene Woche ebenfalls eine Offensive für eine kostenfreie Sommerbetreuung von der Regierung gefordert. Diese soll nahe dem Wohnsitz des Kindes angeboten werden. Schulen und Kindergärten sollen dafür geöffnet haben. Als zweiten Punkt setzt sich die SPÖ für attraktive Summer Schools ein – vor allem für jene Kinder, die im Home Schooling nicht erreicht werden konnten oder zurückgefallen sind. Die Stadt Wien kündigte an, ihre „Summer City Camps“ auszubauen. So soll es nicht nur mehr Standorte, sondern auch eine Lernförderung für Volksschüler geben – mehr dazu in wien.ORF.at.

NÖ: Kindergärten bleiben im Sommer offen

Das Land Niederösterreich teilte unterdessen am Sonntag mit, dass aufgrund der Krise die Kindergärten auch im Sommer durchgehend geöffnet bleiben. Konkret sollen Kindergärten in jenen Gemeinden, in denen Bedarf bestehe, auch während der eigentlichen dreiwöchigen Sommerpause im Rahmen der Ferienbetreuung geöffnet bleiben können. Das Land unterstütze die Gemeinden dabei mit 4,5 Millionen Euro – mehr dazu in noe.ORF.at.