Nach Schätzungen über 200 Tote bei Unruhen im Iran im Vorjahr

Bei Unruhen im vergangenen Jahr im Iran dürften Medienberichten nach zwischen 200 und 225 Menschen getötet worden sein. Zwar hat die Führung in Teheran bis heute keine genauen Opferzahlen genannt, allerdings sagte Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli im staatlichen TV, dass „40 bis 45, also 20 Prozent“ der Toten, Polizei- und Sicherheitsbeamte gewesen seien. Hochgerechnet seien das insgesamt 200 bis 225 Tote, berichteten Medien heute. Der Minister versprach, in Kürze die Opferzahlen bekanntzugeben.

Im Iran waren Mitte November 2019 landesweite Proteste gegen eine von Präsident Hassan Rouhani angeordnete Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff ausgebrochen. Sicherheitskräfte gingen gewaltsam gegen protestierende Menschen vor.

Einige Medien hatten damals von 300 bis zu 1.500 Toten gesprochen, aber diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Außerdem gab es mehr als 1.000 Festnahmen, unter ihnen 180 „Rädelsführer“, denen die Todesstrafe droht. Mit einer zeitweiligen Internetblockade sorgte Teheran damals dafür, dass kaum Informationen der Proteste verbreitet werden konnten.