Mann nach Streit über Musik in Türkei getötet

Die türkischen Behörden haben Vorwürfe zurückgewiesen, wonach ein junger Mann in Ankara wegen des Hörens kurdischer Musik getötet worden ist. Solche Aussagen, die unter anderem in Sozialen Netzwerken erhoben wurden, seien „falsch“, teilte das Gouverneursamt in Ankara gestern mit.

Der Tod des Mannes, der am Sonntagabend in Ankara erstochen worden war, hatte zuvor für Empörung gesorgt. Die prokurdische Oppositionspartei HDP schrieb auf Twitter, der Mann „wurde in Ankara ins Herz gestochen, weil er kurdische Musik gehört hat“ und warf der Regierungspartei AKP vor, die kurdische Sprache zu verfolgen und eine „rassistische Mentalität“ zu nähren.

Das Gouverneursamt stellte den Hintergrund der Tat nun jedoch anders dar: Das Opfer und sein Freund hätten sich vielmehr über eine andere Gruppe beschwert, die während des Gebetsrufs in ihrem Auto laute Musik abgespielt habe. Daraufhin sei der junge Mann erstochen worden, mehrere Verdächtige wurden festgenommen.

Der Vater des Opfers sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu ebenfalls, sein Sohn und sein Freund hätten die Gruppe gebeten, die Musik wegen des Gebetsrufs leiser zu stellen. Daraufhin sei ein Streit entbrannt und sein Sohn von drei Menschen angegriffen worden.