„Stopp Corona“-App: Werben um Nutzer

Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) hat heute mit dem Roten Kreuz und der Ärztekammer für die Nutzung der „Stopp Corona“-App geworben. Zwar sei die Situation in Österreich betreffend die Infektionen weiterhin stabil. Zur Verhinderung eines neuerlichen Anstiegs nach den großen Öffnungsschritten sei aber das „Kontaktpersonenmanagement“ entscheidend, so Anschober – und hier helfe die App.

Die vom Roten Kreuz initiierte App wurde bisher rund 600.000-mal auf Smartphones heruntergeladen, aktive Nutzerinnen und Nutzer gebe es derzeit etwa 300.000, sagte Rotkreuz-Kommandant Gerry Foitik bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien. Diese Zahl hoffen die Initiatoren zu steigern, denn nur dann funktioniert das Prinzip.

Szekeres: „Virus gibt es noch“

„Die App funktioniert nur, wenn möglichst viele Menschen sie heruntergeladen haben. Das tut nicht weh, das schadet nicht“, rief Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres zur Nutzung des Tools auf. Er warnte davor anzunehmen, die Pandemie in Österreich sei schon überwunden: „Jetzt sind wir in einer Situation, dass wir vorsichtig sein sollten, den Erfolg nicht zu konterkarieren. Das Virus gibt es noch, das Virus wird auch übertragen.“

Ohne Vorsicht und Umsicht könne man ein plötzliches Steigen der Infiziertenzahl nicht verhindern. Und es gelte auch weiterhin der Appell, vorsichtig zu sein, Distanz zu halten, sich häufig die Hände zu waschen und in geschlossenen Räumen Masken zu tragen.

Es sei ja schwierig, „sich zu erinnern, wen man vor drei Tagen vor oder neben sich gehabt hat“, sagte Anschober zur Grundidee der Handy-Applikation. Zwar könne die App kein Ersatz für ein manuelles Konaktpersonenmanagement sein, sie sei aber „eine deutliche Unterstützung“.

Mitte Juni werde das Programm auch die Schnittstellen von Google und Apple nutzen, welche die beiden Konzerne Mitte Mai veröffentlicht haben, sagte Foitik.

Fokus weiter auf freiwilliger Nutzung

Bei der Verbreitung der „Stopp Corona“-App setzten die Initiatoren weiterhin dezidiert auf Freiwilligkeit. „Verpflichtungsdiskussionen sind längst vom Tisch“, sagte Anschober, der aber einräumte, dass die Diskussion darüber „die Menschen verunsichert hat“.

Foitik betonte, dass eine freiwillige Nutzung vom Roten Kreuz von Anfang an vorgesehen war: „Freiwilligkeit haben wird im Roten Kreuz eigentlich ja in unserer DNA.“

Und: „Ich bin überzeugt, dass diese Diskussion beendet ist.“ Wichtig sei eine breite gesellschaftliche Akzeptanz der App, so Anschober, und dazu trage eben auch die Freiwilligkeit bei.