Sommerschule mit Schwerpunkt Deutschförderung

Die von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann wiederholt angekündigten Sommerschulen in den beiden letzten Ferienwochen sollen sich vor allem der Deutschförderung widmen. Zielgruppe sind laut einem Bericht des „Standard“ (Dienstag-Ausgabe) Schülerinnen und Schüler mit Problemen in der Unterrichtssprache, die Teilnahme daran ist grundsätzlich freiwillig.

Laut einem Schreiben der Bildungsdirektion Oberösterreich an die Pflichtschuldirektoren des Bundeslands sind die Zielgruppe „außerordentliche Schülerinnen und Schüler, jene mit einem Nicht genügend im Fach Deutsch im laufenden Schuljahr sowie jene, die in Deutsch zwischen den Noten 4 und 5 stehen“.

Unterrichtet wird jeweils am Vormittag an ausgewählten Standorten, die Teilnahme ist kostenlos. Trotz Freiwilligkeit kann den Schülerinnen und Schülern eine Teilnahme bei erkannter Notwendigkeit „nachdrücklich empfohlen“ werden.

Unterricht in Kleingruppen

Unterrichtet werden soll in Kleingruppen von acht bis 15 Personen, betreut von zwei Lehramtsstudierenden im Tandem. Dafür erhalten sie für ihr Studium fünf ECTS-Punkte angerechnet.

Auf freiwilliger Basis können auch Lehrerinnen und Lehrer mitwirken, sie bekommen dafür Mehrdienstleistungen, also Überstunden. Kooperiert werden soll mit den Sommerbetreuungsangeboten in den einzelnen Bundesländern – in Wien gibt es etwa eine umfassendere Lernförderung im Rahmen der „Summer City Camps“.

SPÖ fordert Ausweitung, NEOS mit Kritik

Die SPÖ wertet die Sommerschulen auch als eigenen Erfolg und fordert eine Ausweitung zumindest auf Mathematik. Ab Herbst solle es außerdem kostenlose Nachhilfekurse in allen Schularbeitsfächern geben, so Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid.

Kritik an den Details zum Unterricht in den Sommerschulen kam von NEOS. „Koste es, was es wolle – das gilt offenbar nicht für die Bildung“, sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Dass nur ein Fach unterrichtet werde, „wird den Herausforderungen nicht gerecht“, so Künsberg Sarre. „Die Benachteiligungen im Homeschooling sind durch mehrere Studien belegt und betreffen mehrere Schulfächer. Mit Deutschunterricht allein wird es nicht gelingen, dass alle wieder Anschluss finden.“

Vereine dürfen Schulsportanlagen nutzen

Unterdessen wurde bekanntgegeben, dass Sportvereine ab Donnerstag Schulsporteinrichtungen wieder nutzen dürfen. Damit können etwa oft in Turnsälen abgehaltene Hallentrainings wieder aufgenommen werden.

Ab sofort dürfen die Schulen außerdem auch wieder Turnunterricht auf den Stundenplan setzen – für die Schülerinnen und Schüler allerdings nur auf freiwilliger Basis. Dabei gelten die vom Gesundheitsministerium für den Breitensport erarbeiteten Vorgaben inklusive Mindestabständen. Die genaue Organisation obliegt der Schulautonomie.