Tausende bei Demo in Paris gegen Rassismus und Polizeigewalt

In mehreren französischen Städten haben Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. In Paris protestierten gestern Abend mehrere tausend Menschen trotz eines COV-bedingten Versammlungsverbots vor einem Gerichtsgebäude im Norden der Stadt.

Die überwiegend jungen Demonstrantinnen und Demonstranten riefen bei der Anti-Rassismus-Kundgebung als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA Slogans der „Black Lives Matter“-Bewegung. Auch in Lyon und Marseille gingen Medienberichten zufolge Menschen auf die Straßen.

Demonstranten und ein Brand in Paris
APA/AFP/Mohammad Ghannam

Der Protest in Paris war von der Schwester des 2016 in Polizeigewahrsam gestorbenen Adama Traore organisiert worden. Forensische Berichte, die von Traores Familie und Richtern angefordert worden seien, kämen zu der Schlussfolgerung, dass Adama Traore erstickte, weil drei Gendarmen ihn zu Boden zwangen, und nicht in Folge einer vorbestehenden Herzerkrankung starb, berichteten Medien in Berufung auf Assa Traore.

Die Pariser Polizei hatte die Demonstration zuvor verboten und sich auf die Coronavirus-Beschränkungen berufen. Demnach dürfen sich höchstens zehn Menschen versammeln. Am Rande des Protestes kam es zu Ausschreitungen, wie die Pariser Polizeipräfektur auf Twitter mitteilte. Medienberichten zufolge wurden Gegenstände in Brand gesetzt, die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.