Wiedereröffnung der Uffizien als „Botschaft der Hoffnung“

Die Uffizien in Florenz haben erstmals nach 85 Tagen wieder ihre Tore geöffnet. Am Tag, an dem in Italien wieder Reisefreiheit eingeführt wurde und Ausländer wieder ins Land dürfen, ohne sich einer zweiwöchigen Quarantäne zu unterziehen, wurden die ersten Besucher empfangen.

„Die Wiedereröffnung der Uffizien ist für Florenz und ganz Italien ein sehr wichtiger Schritt“, sagte Uffizien-Direktor Eike Schmidt bei einer Pressekonferenz im Beisein des Bürgermeisters von Florenz, Dario Nardella.

„Die Wiedereröffnung der Uffizien bedeutet viel mehr als den Neustart eines Museums. Es ist eine Wiedergeburt. Nichts wird wie vor der Coronavirus-Epidemie sein, doch Italien will von der Kultur neu starten. Die Wiedereröffnung der Uffizien ist eine Botschaft der Hoffnung an die Welt“, so der Bürgermeister.

Schmidt, bis zu seinem Rückzug im vergangenen Oktober vorrübergehend designierter Direktor des Kunsthistorischen Museums Wien und jetzt weiterhin Direktor der Uffizien, kündigte eine Ausstellung mit Werken aus Kirchen an, die sich in den Lagerräumen der Uffizien befinden und seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigt wurden. Wann die Ausstellung stattfinden soll, ist noch unklar.

Besucherzahl wird halbiert

Wegen der Sicherheitsprotokolle müssen die Uffizien die Zahl der Besucher und Besucherinnen, die sich gleichzeitig im Museum befinden dürfen, halbieren. So sollen maximal 450 Besucher zugelassen werden – das ist die Hälfte der Zeit vor der Schließung am 8. März.

Die Uffizien, die 2018 mit der Universität der mittelitalienischen Stadt L’Aquila einen Algorithmus entwickelt hatten, mit dem die Wartezeiten vor dem Eingang des Museums drastisch verkürzt wurden, will dieses System an die neuen CoV-Sicherheitsvorkehrungen anpassen. Drehkreuze sollen am Eingang eingeführt werden, Videoanlagen werden den Besucherstrom im Museum kontrollieren, sagte Schmidt.

Raffael-Schau bis September

Die italienische Kulturszene bemüht sich um den Neustart. Die große Raffael-Schau anlässlich des 500. Todestags des Universalgenies in Rom, die Anfang März wegen der CoV-Pandemie drei Tage nach der Eröffnung geschlossen werden musste, wurde gestern wiedereröffnet und kann bis zum 30. August besucht werden. Die Leihgaben stammen unter anderem aus den Uffizien in Florenz, dem Louvre in Paris, der Albertina in Wien, dem British Museum in London und der National Gallery of Art in Washington.