Weltgrößte Kinokette bangt um ihre Zukunft

Die weltgrößte Kinokette AMC warnt, dass die Coronaviruskrise ihr Überleben gefährden könnte. Es gebe „erhebliche Zweifel“ am Fortbestand des Unternehmens, wenn sich die Wiedereröffnung der Filmtheater verzögern und das dann nötige zusätzliche Kapital nicht zu bekommen sein könnte, erklärte AMC gestern in einer Pflichtmitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC.

AMC gehört dem chinesischen Immobilienentwickler Dalian Wanda. Teil des Konzerns sind auch die UCI-Kinos in Deutschland. In Österreich wurden die UCI-Kinos 2019 von Cineplexx geschluckt. Für das erste Quartal – das nur zum Teil von der Schließung der Kinos in der Krise betroffen war – rechnet AMC mit einem Verlust von 2,1 bis 2,4 Milliarden Dollar.

Der Konzern hatte im April für Aufsehen mit einem handfesten Streit mit dem Hollywood-Studio Universal gesorgt. Universal hatte angesichts der Kinoschließungen den Animationsfilm „Trolls World Tour“ direkt in den Onlineverleih gebracht. Das Studio war zufrieden damit: Ein Topmanager stellte in Aussicht, dass neue Filme in Zukunft gleichzeitig in die Kinos und in den Onlineverleih kommen könnten. AMC verkündete daraufhin, man werde keine Filme des Studios mehr in den Kinos des Konzerns zeigen, weder in den USA noch in Europa.