„Maddie“: Staatsanwaltschaft prüft Parallelen zu zweitem Fall

Die Staatsanwaltschaft Stendal sucht nach möglichen Verbindungen zwischen dem Fall der vor fünf Jahren im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt verschwundenen kleinen Inga und Madeleine „Maddie“ McCann aus Großbritannien.

In Zusammenhang mit dem Tatverdacht im Fall „Maddie“ werde geprüft, ob es Anhaltspunkte für Zusammenhänge gebe und ob sich daraus ein Anfangsverdacht gegen den Tatverdächtigen ergebe, teilte die Staatsanwaltschaft heute in Stendal mit. Weitere Details wurden nicht genannt.

Im Fall McCann steht ein Deutscher unter Mordverdacht. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft Braunschweig gehen davon aus, dass das am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwundene Mädchen tot ist. Das britische Mädchen war drei Jahre alt.

Tausende Spuren verliefen im Sand

Die fünfjährige Inga war am 2. Mai 2015 im Landkreis Stendal verschwunden, wo sie mit ihrer Familie zu Besuch gewesen war. Nach ihrem Verschwinden suchten Polizei und Helfer mehrfach große Waldstücke nach dem Mädchen ab. Die Ermittler gingen Tausenden Spuren und Hinweisen nach.

„Der Spiegel“ berichtete unterdessen, der im Fall „Maddie“ Verdächtige habe in einem Chat über die Entführung und den sexuellen Missbrauch eines Kindes fantasiert. Das gehe aus dem deutschen Magazin vorliegenden Ermittlungsunterlagen hervor. Er wolle „etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen“, schrieb der Mann laut den Angaben im September 2013 in dem Chat an einen Bekannten. Auf dessen Einwand, dass das gefährlich sei, entgegnete er: „Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden.“

Auch der „Spiegel“ erwähnte die Ermittlungen in Zusammenhang mit dem Verschwinden Ingas. Der Braunschweiger Verteidiger des Verdächtigen habe eine Anfrage des Magazins zu den Vorwürfen unbeantwortet gelassen.