OeBFA muss heuer insgesamt 60 Mrd. Euro aufnehmen

Die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) muss wegen der Coronavirus-Krise heuer deutlich mehr Kapital auf dem Markt aufnehmen als geplant. Rund 60 Mrd. Euro sind nun veranschlagt, das sind 80 Prozent mehr, als noch Ende 2019 avisiert worden war (31 bis 34 Mrd.). Das gab die OeBFA heute bekannt.

Über die Begebung von Bundesanleihen sollen nun statt 18 bis 21 Mrd. mindestens 35 Mrd. Euro auf dem Kapitalmarkt aufgenommen werden. Zudem könne es statt einer bis zwei heuer drei bis vier Syndizierungen geben, sagte OebFA-Chef Markus Stix. Über weitere Finanzierungsinstrumente sollen weiters mindestens 16 Mrd. Euro aufgenommen werden statt zuvor geplant 7,4 Mrd. Euro.

Keine zusätzlichen Aufstockungstermine geplant

Das zusätzlich benötigte Kapital solle über einen Mix aus zusätzlichen Syndizierungen und höheren Aufstockungsvolumina bei den geplanten Auktionsterminen hereingeholt werden, so Stix. Zusätzliche Aufstockungstermine seien nicht geplant. Auch bleibe die OeBFA bei zwei Anleihen pro Auktion, die Volumina können allerdings größer werden.

Österreich sei nicht der einzige Staat, der sein Finanzierungsvolumen wegen der Krise und der dadurch entstehenden Löcher im jeweiligen Budget deutlich erhöhen muss. Auch Deutschland und die Niederlande müssten die Volumina erhöhen, sogar in deutlich größerem Umfang als Österreich. „Wir sind hier in guter Gesellschaft.“ Dementsprechend rechnet Stix auch nicht mit starken Auswirkungen auf die Renditen und Spreads der heimischen Anleihen, auch wenn kleine Veränderungen natürlich nicht auszuschließen seien.