Rendi-Wagner fordert österreichweiten Gastrogutschein

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert österreichweit einen Gastronomiegutschein in Höhe von 50 Euro pro Mehrpersonenhaushalt, um den heimischen Cafes und Restaurants in der Coronavirus-Krise wirtschaftlich unter die Arme zu greifen. Bisher hat der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eine derartige Gutscheinaktion angekündigt, beschlossen wurde sie aber noch nicht.

Ein österreichweiter Gastrogutschein – nach Vorbild des Wiener Modells – würde 160 Mio. Euro pro Jahr kosten, sagte Rendi-Wagner heute bei einer Pressekonferenz in Wien. Diese Kosten seien aber Investitionen, um Arbeitsplätze in der heimischen Gastronomie zu sichern. Für Einpersonenhaushalte soll es in Wien einen Gastrogutschein in Höhe von 25 Euro geben.

Rendi-Wagner: Hilfen kommen nicht oder zu spät an

Die SPÖ-Chefin übte erneut Kritik an den Coronavirus-Hilfen der türkis-grünen Regierung. „Die versprochenen Hilfen, diese versprochenen Millionen kommen bei sehr, sehr vielen betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern, in diesem Fall Wirtinnen und Wirte, zum Teil gar nicht an oder sie kommen zu spät an“, sagte Rendi-Wagner.

„Es sind wertvolle Wochen verstrichen.“ Die Hilfen seien außerdem „hochbürokratisch“ organisiert. Die Regierung präsentiere sich als „Almosengeber“, kritisierte die SPÖ-Vorsitzende. Die Epidemiegesetz-Novelle von ÖVP und Grünen Mitte März habe die Entschädigungsregeln für Betriebe außer Kraft gesetzt.

Die SPÖ fordert von der Regierung seit Längerem zumindest für Betriebe bis 25 Mitarbeiter eine „volle Entschädigungsleistung für die Zeit des Verdienstentgangs“ und das größte Investition- und Beschäftigungsprogramm der Zweiten Republik. Rendi-Wagner lobte das geplante 130-Mrd.-Euro-Konjunkturpaket in Deutschland. Angesichts der Rekordarbeitslosigkeit in Österreich müsse man nun schnell handeln. „Der Faktor Zeit ist entscheidend.“