„Black Lives Matter“-Demonstration in Sydney untersagt

Ein australisches Gericht hat für morgen geplante Proteste der „Black Lives Matter“-Bewegung in Sydney mit Verweis auf die Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus verboten. „Wir alle haben viel aufgegeben, um diese Krankheit zu besiegen. Jetzt ist nicht der Moment, die Vorsicht über Bord zu werfen“, sagte der zuständige Richter Desmond Fagan. Zu der Demonstration waren bis zu 10.000 Menschen erwartet worden. Die Veranstalter kündigten an, trotzdem zu demonstrieren.

Die Organisatoren wollen mit der Demonstration Solidarität mit den Protesten in den USA ausdrücken und zugleich kritisieren, dass im eigenen Land immer wieder Angehörige der australischen Ureinwohner, der Aborigines, in Polizeigewahrsam sterben. Die Polizei hatte mit Verweis auf die gesundheitlichen Risiken und mit Unterstützung konservativer Lokalpolitiker vor Gericht ein Verbot der Demonstration beantragt.

Die Anti-Rassismus-Proteste in den USA stoßen in Australien auf breite Resonanz. Das Land ringt selbst mit einem rassistischen Erbe. Mehr als 400 Aborigines starben in den vergangenen drei Jahrzehnten in Polizeigewahrsam.