Behörden: Ausbreitung von Dieselöl in Arktis gestoppt

Eine Woche nach dem verheerenden Ölunfall in einem sibirischen Kraftwerk haben die Behörden nach eigenen Angaben die Ausbreitung der Umweltverschmutzung gestoppt. Die Eindämmung sei mit Hilfe schwimmender Barrieren auf dem Fluss Ambarnaja gelungen, sagte die Sprecherin des Krisenstabs gestern. Nun sei mit dem Abpumpen des Öls begonnen worden. Russlands Generalstaatsanwalt ordnete eine Überprüfung aller gefährlichen Anlagen in Permafrostgebieten an.

Luftaufnahme des mit Dieselöl verschmutzten Flusses Ambarnaya in der Nähe von Norilsk (Russland)
APA/AFP/2020 Planet Labs Inc

Das Büro des Generalstaatsanwalts teilte mit, Ursache für das Auslaufen des Diesels sei ersten Untersuchungsergebnissen zufolge bei einem Tank ein „Absacken des Bodens und des Betonfundaments“, wodurch der Tank beschädigt worden sei. In Gebieten, die vom Schmelzen des Permafrostbodens betroffen seien, sollten Einrichtungen, von denen eine Gefahr ausgehen könne, „gründlich überprüft“ werden.

Russland ist vom Klimawandel besonders betroffen, weil sich ein Großteil der wichtigen Infrastruktur in Permafrostgebieten befindet, der wegen der steigenden Temperaturen zu schmelzen beginnt. 65 Prozent des Territoriums besteht aus Permafrost, und schon 2018 hatte das Umweltministerium gewarnt, dass durch den schmelzenden Permafrost Rohrleitungen und Einrichtungen beschädigt werden können und vergrabene giftige Abfälle freigesetzt werden können.